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Seine Werke fordern zur Diskussion heraus
Hubert Buhmann lud seiner Jubiläumsausstellung ins Rathaus
Nußloch. (wie) Anlässlich seiner 25-jährigen erfolgreichen Tätigkeit als freischaffender Künstlerhatte der Nußlocher Kunstmaler Hubert Buhmann zu einer Jubiläums-Ausstellung mit dem Titel „Buhmannart und Visionen in Farbe“ eingeladen. Dass das Sprichwort „der Prophet gilt nichts in seinem eigenen Ort“ keineswegs immer stimmt, zeigte der außerordentlich gute Besuch der Vernissage im Rathaus. Bürgermeister Karl Rühl freute sich, dass die Flure des Rathauses endlich wieder für eine Ausstellung genutzt würden, denn Kunst sei eine Angelegenheit der Öffentlichkeit und habe ihren festen Stellenwert. Deshalb mögen auch die Besucher ebenso wie die Gemeinde-bediensteten die Gelegenheit nutzen,
sich hier an der Begegnung mit Kunst zu erfreuen. Eine Einführung in das Werk Buhmanns gab der Kunstrezensent Robert Wieser. Die hervorstechenden Eigenschaften Buhmanns als Künstlerseien seine Gestaltungskraft und seine Fantasie. Er bringe immer wieder neue Gestaltungsformen ein, die die Beschäftigung mit seinem Werk so interessant mache. Keinesfalls sei er einer einseitigen Stilrichtung oder stets wiederkehrenden Motiven verhaftet, sondern nähere sich mit gesundem Selbstvertrauen und natürlichem Charme seiner Umwelt, teile sich ihr mit und nehme sie in sich auf, um sie künstlerisch überhöht zu gestalten.
Dabei zeige er Tendenzen und Entwicklungsrichtungen auf, bevor sie Allgemeingut geworden sind. So nenne er denn auch seine Bilder „Visionen in Farbe“. Sein Stil sei informell, jedoch symbolisiert und stilisiert. Informell sage aus, dass er Botschaften überbringt.
Freilich erscheinten diese Informationen teilweise etwas verschlüsselt: Seine allgemein gültigen Aussagen seien in Symbolen dargestellt. Diese seien jedoch keineswegs schwer- oder gar unverständliche Chiffren, sondern erfassbar und greifbar. Die Titel dienten dabei als Meditationshilfe: Da die Aussagen von Buhmann außerordentlich vielschichtig seien, könne jeder Betrachter zu unterschiedlichen Schlüssen kommen und private Assoziationen, Gedankenverbindungen, entwickeln. Jedes neue Betrachten eines Bildes führe zu neuen Zuordnungen. Sehr schön sei dabei der Reiz der Gegensätze, den Buhmann oft mit einbringe, um dem Fluktuieren zwischen den beiden Lebenspolen Ausdruck zu verleihen. Die Freude eines Betrachters werde auch durch die lustvoll gestaltete Farbigkeit gesteigert. Ein weiteres Gebiet seines künstlerischen Schaffens ist die von ihm entwickelte Form der „Buhmann Art“, mit der er Farbe in Bewegung zeigt. Denn das Problem der bildenden Kunst ist die Statik, die den Werken dieser Gattung naturgemäß innewohnt. So muss es ihr Bestreben sein, in ein Bild Bewegung, Dynamik einzubringen. Dies sei Buhmann eindeutig gelungen. Es entstünden gleichsam schwebende Farbkompositionen voll traumhafter Schönheit und Ausdrucksstärke, Zartheit und Eleganz. Buhmann zwinge auch hier den Betrachter zur Auseinandersetzung, zur Stellungnahme. Die Vernissage wurde bewusst in die Vorweihnachtszeit gelegt, weil hier doch eine Menge wunderschöner Bilder dabei sind, die sich als Geschenk eignen. Bilder, die man nicht „en passant“, beiläufig, im Vorübergehen betrachtet, sondern immer wieder ansieht, weil sie zur Diskussion herausfordern.
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